So unglaublich es klingen mag: Dieses Haus hat man mit dem Ziel gedämmt, es gleich nach Abschluss der Maßnahme zu verkaufen. Die Ausführung ist aus architektonischer und städtebaulicher Sicht ein Desaster: Durch das Abschlagen der dezenten Simse und Fensterrahmungen haben die Fassaden jegliche Struktur verloren. Die Fenster sind durch die Dämmung nun wesentlich kleiner, haben ihre Bogenabschlüsse verloren und lassen nun weniger Licht in die Innenräume. Die Dachgauben schließlich sind viel zu groß dimensioniert und erschlagen das Gebäude regelrecht durch ihre Dominanz und die grell glänzende Titanzink-Verblechung.
Beim Anblick des seelenlosen, grellgelben Klotzes stellt sich die Frage, ob man durch die Sanierung die Verkaufschancen nicht eher verschlechtert als gefördert hat. Dass eine solche Maßnahme in Ermangelung rechtlicher Handhabe im direkten Umfeld des historischen Friedhofes von Sankt Jobst geduldet werden muss, ist schwer zu verkraften.