Mittlerweile steht nur noch das Erdgeschoss. Die letzten zu bergenden Spolien dürften die kunstvollen Fenstersimse des ersten Obergeschosses sein, die jetzt ausgebaut werden müssen. Es ist wirklich bedauerlich, dass selbst der Denkmalschutz kein Werkzeug zur Vermeidung dieses Zerstörungswerkes sein konnte. Passanten gehen entrüstet daran vorbei und fragen sich, warum man so etwas abreißen dürfe, während der Denkmalschutz an deren Objekten Zähne zeigt. Fotos: © Boris Leuthold
Abschied von der Werderstraße 25 I
Es ist eine dunkle Zeit für Nürnbergs historische Bauten. Nun reißt der Bauträger auch das Haus Werderstraße 25 im Rennweg ab. Bedenkt man, wie viele Baudenkmale Nürnberg im Zweiten Weltkrieg verloren hat, wie viele Schätze in den Jahrzehnten danach noch abgerissen oder verunstaltet wurden, fehlen einem die Worte, wie so etwas im Jahr 2017 noch passieren kann. Auch den Abbruch der Werderstraße 25 werden wir in Bildern begleiten, in der Hoffnung, dass sie eine Mahnung für die Zukunft sein werden. Fotos: © Boris Leuthold
Abschied von der Siedlung Schillingstraße V
Nun reißt der Bagger die Hausreihe an der Pillenreuther Straße nieder. Die alten Wohnhäuser offenbaren ihre bauliche Qualitäten aus Backsteinwänden und Betondecken und lassen Zweifel daran zu, ob so etwas tatsächlich marode und unsanierbar sein kann.
Klarstellung zum Thema Pellerhaus
Am 9. Januar 2017 ist uns ein offener Brief von Stadtbild Deutschland an den Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, die Stadträte und an die Presse (und wohl an viele weitere) zum Thema Pellerhaus zugegangen (siehe auch den Artikel in der NZ vom 9. Januar und in den NN vom 10. Januar 2017).
Wir stellen hiermit klar, dass dieser offene Brief nicht von uns kommt, dass wir mit Stadtbild Deutschland – trotz Namensähnlichkeit – keinerlei organisatorischen und inhaltlichen Verbindungen haben, und dass es von der Stadtbild-Initiative Nürnberg bisher keine Stellungnahme in Sachen Pellerhaus gegeben hat und auch nicht geben wird.
Abschied von der Siedlung Schillingstraße IV
Wie verwunschen liegen die Trümmer des abgerissenen Blocks unter dem ersten Schnee des Winters begraben. Das weiße Leichentuch hat sich auch über den Hof und die übrigen, jetzt unbewohnten Häuser gelegt. Der Abriss erfolgt langsam und ohne viel Eile. Das liefert genug schmerzvolle Fotomotive (Fotos: © Boris Leuthold).
Pressespiegel: Neubaugebiet Regensburger Straße
- Nina Daebel: Ist die Grenze der Verträglichkeit erreicht? 70 Teilnehmer folgten einer Einladung der Stadtbild-Initiative zu einem Rundgang in der Regensburger Straße. In: Nürnberger Nachrichten, 13. Dezember 2016.
- anz: Fragen zum neuen Viertel. SPD-Antrag zu Baugebiet an der Regensburger Straße. In Nürnberger Nachrichten, 22. Dezember 2016.
- Gabi Eisenack: Offensive: In Nürnbergs Südosten entsteht Wohnraum. In: Nürnberger Zeitung, 18. Februar 2017.
Abschied von der Siedlung Schillingstraße III
Wie ein Fanal liegt die Türbekrönung der Hausnummer 58 in der Galvanistraße auf dem Schutthaufen. Die Tür führt ins Nichts. Das Abrisswerk geht seinen Gang (Fotos: © Boris, Leuthold, 2016).
Abschied von der Siedlung Schillingstraße II
Das Zerstörungswerk an der Schillingstraße geht auch am 8. Dezember weiter. Mittlerweile ist das Haus Schillingstraße 1 vernichtet, die Galvanistraße 58 wird derzeit ausgeschlachtet. Die historischen Türen und die Denkmalfenster, die man erst vor wenigen Jahren eingesetzt hat, sind zum Teil noch an den Häusern (Fotos: © Boris Leuthold).
Abschied von der Siedlung Schillingstraße I
Wir haben uns intensiv und mit guten Argumenten beim Oberbürgermeister, bei den Stadtratsfraktionen und bei der wbg für den Erhalt des Ensembles Sperber-, Schilling-, Galvani- und Pillenreuther Straße eingesetzt – leider vergeblich. Nun rücken die Bagger an und vernichten ein „nicht-erhaltenswertes“, doch sehr denkmalwürdiges Ensemble. Wieder verschwindet ein Stück gewachsenes Nürnberg. Ist das Nachhaltigkeit? Verträgt sich das mit der Ambition, Europäische Kulturhauptstadt zu werden? Wir werden mit einer Fotosequenz von unserem Mitglied Boris Leuthold Abschied nehmen.
Freitag, 2.12.16: Noch stehen die Häuser, die Gärten sind schon abgeräumt…
Die historische Marienvorstadt verschwindet
„Ein Denkmal der sozialen Arbeit in Nürnberg“ – so hatte Dr. Karl Theodor Marx das Haus Marienstraße 15 bei der Wiedereinweihung nach dem Krieg im Jahr 1950 bezeichnet. Im Gegensatz zu Dr. Marx, den Mitgliedern der Stadtbild-Initiative Nürnberg und vielen Nürnbergerinnen und Nürnbergern wollen das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtages den Denkmalwert des Hauses nicht erkennen. Damit nicht genug: Auch das benachbarte Anwesen Marienstraße 23 soll bald abgebrochen werden.
Der Abbruch der beiden Bauwerke, zwei der letzten erhaltenen Gebäude der alten Marienvorstadt, ist beschlossene Sache. An dieser Stelle erlauben wir uns die Frage, wie viel vom historischen Nürnberg nach den schrecklichen Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs noch vernichtet wird, bis endlich ein Umdenken in der Politik einsetzt.
Lesen Sie anbei unsere Mitteilung, die wir heute an die lokale Presse übersendet haben:
Pressemitteilung zum geplanten Abbruch des Dr.-Karl-Theodor-Marx-Hauses