Blickwinkel auf die Stadtbild-Initiative: Stadtheimatpflegerin Dr. Claudia Maué

„Anstoß zur Gründung der Stadtbild-Initiative Nürnberg war die auch in Nürnberg gängige Praxis, im Zeitalter der Energiewende gründerzeitliche Häuser durch die Dämmung der Fassaden zu entstellen. Am Haus Adamstr. 41 konnte die Außendämmung durch gezielte Beratung von Seiten der städtischen Bauordnungsbehörde gerade noch vermieden werden. Dieses Beispiel zeigt die eminente Bedeutung der rechtzeitigen Aufklärung und Beratung angesichts der vorhandenen Interessenkonflikte zwischen den Zielen der Energieeinsparung und der Erhaltung historischer Gebäude. Hier sind gerade Bauten besonders gefährdet, welche nicht als Einzeldenkmäler oder im Ensemble dem Denkmalschutz unterliegen und für die denkmalrechtliche Kontrollmechanismen nicht greifen. Daher erschien uns Gründungsmitgliedern eine Initiative wichtig, die sich dieser Häuser annimmt. Denn diese Gebäude sind auch ohne Denkmaleigenschaft für das Nürnberger Stadtbild charakteristisch und daher unverzichtbar.

Daher versuchen wir, nicht nur Fassadenveränderungen zu vermeiden, sondern auch den Erhalt derartiger Bauten zu sichern.  Außerdem setzen wir uns für die Erhaltung historisch bedeutsamer Details dieser Gebäude ein, wie alte Firmenschilder und historische Beschriftungen.“

Dr. Claudia Maué, Stadtheimatpflegerin

Blickwinkel auf die Stadtbild-Initiative: Geschichte für alle e. V.

„Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Geschichte für alle e. V. für die Verbreitung historischen Wissens in der Region Nürnberg. Er wendet sich dabei an Einheimische und Gäste und hat es sich zu Aufgabe gemacht, Stadt- und Regionalgeschichte anschaulich und im besten Wortsinn „für alle“ verständlich zu machen. Die Mitarbeiter des Vereins nutzen in erster Linie die historischen Zeugnisse im öffentlichen Raum, um aus ihnen die Gegenwart erklären. Es liegt somit auf der Hand, dass eine derartige Arbeit nur im kulturellen Kontext eines intakten Stadtbildes zu leisten ist.

Neben dem ästhetischen Wert von Architektur, Stadtstruktur und Stadtlandschaft tritt dabei besonders der Erinnerungswert sowohl einzelner Baudenkmäler und Architekturdetails als auch die kulturhistorische Bedeutung ganzer Ensembles und Viertel in den Vordergrund. Dabei muss es sich keinesfalls immer und ausschließlich um ästhetisch reizvolle oder pittoreske Überreste handeln; vielmehr kann und soll der Betrachter – gerade in Nürnberg – auch anhand sperriger und unbequemer Hinterlassenschaften zur mit der Vergangenheit angeregt werden.

Vor diesem Hintergrund unterstützt Geschichte Für Alle e.V. die Ziele der Stadtbildinitiative Nürnberg, die sich für den Erhalt einer lebenswerten und sich ihrer Vergangenheit im Guten wie im Schlechten bewussten Stadtkultur einzusetzen sucht.“

Wolf Hergert, Geschichte für alle e. V.

Blickwinkel auf die Stadtbild-Initiative: Altstadtfreunde Nürnberg e. V.

„Die Altstadtfreunde sind seit vielen Jahren in der Stadtbildpflege tätig. Sie haben sich dabei satzungsgemäß im Wesentlichen auf die Altstadt beschränkt, die voll unter Ensembleschutz steht, für die es aber keine Gestaltungssatzung gibt. Dort zeigte es sich in den letzten beiden Jahrzehnten, dass in zunehmendem Maße Gebäude realisiert oder umgestaltet wurden (Wirtschaftsrathaus, Stadtbibliothek, Sebalder Höfe), die so gut wie keinen Bezug zu ihrer gebauten Umgebung aufweisen.

Viel deutlicher stellt sich das Problem der Erhaltung gewachsener und gewohnter Straßenbilder in den Gründerzeitvierteln wie z. B. um den Fenitzerplatz. Trotz einiger Lücken wird das Quartier durch seine Sandsteinfassaden im Stil der Neorenaissance (bis 1895), des Nürnberger Stils (1895 – 1905) und des Jugendstils (ab 1905) geprägt. Manche von ihnen genießen den Schutz eines Einzeldenkmals, all die anderen sind in ihrem Erscheinungsbild gefährdet, wenn sich die Eigentümer zur energetischen Sanierung entschließen. Aufgrund des fehlenden Ensembleschutzes können auch die städtischen Behörden – wenn sie es denn wollen – das Einpacken der Fassaden nicht verhindern. Ziel der Stadtbildinitiative muss es sein, die Öffentlichkeit auf die Gefahr einer schleichendenVerflachung des Straßenbildes gerade in den Gründerzeitvierteln aufmerksam zu machen. Jede Vereinfachung von Fassaden nimmt den StraßenCharakter und Identität.

Die Stadtbildinitiative wird sich davor hüten, einzelne Hauseigentümer anzuprangern, ohne Alternativen aufzuzeigen. Es muss uns gelingen, das Bewusstsein der Eigentümer für den Wert ihrer historischen Objekte zu schärfen und darzustellen, wie man behutsame Modernisierung mit dem Erhalt gewachsener Strukturen verbinden kann. Da es nicht sinnvoll ist, die ganze Stadt unter Ensembleschutz zu stellen, muss es langfristig in Kooperation mit den städtischen Behörden und dem Baukunstbeirat gelingen, eine „Stadtbildkultur“ für die ungeschützten Bereiche zu schaffen.“

Karl-Heinz Enderle, Altstadtfreunde Nürnberg e. V.

Haus ohne Gesicht?

Das Anwesen Heroldstraße 10 und seine geplante Sanierung

Es ist erstaunlich, wie wenig sich in mancher Hinsicht die Ansprüche an die Wohnarchitektur zwischen der Zeit um 1900 und unseren Tagengewandelt haben. Damals wie heute legte man bei der äußeren Gestaltung seines trauten Heims großen Wert auf Repräsentation. Lediglich der Schwerpunkthat sich verschoben: Verlangte der Bauherr der Jahrhundertwende noch nach einer möglichst aufwendigen Fassadengestaltung und bediente sich dafür beherzt im reichen Formenfundus der Architekturgeschichte, hat „Repräsentation“ für den von Energiekrise und Klimaerwärmung gebeutelten Bauherrn von heute oftmals ein ganz anderes und nicht unbedingt attraktives Gesicht: eine Fassadendämmung, die einem jeden Passanten – und vor allem möglichen Mietern und Kaufinteressenten – unmissverständlich zeigen soll: Hier lebt und baut ein umwelt- und finanzbewusster Mitmensch. Zahlreiche vorbildlich sanierte Altbauten belegen, dass historischer Charakter und zeitgemäße Energieeffizienz eine durchaus harmonische Symbiose eingehen können. Einfühlungsvermögen, differenzierte Planung und ein gewisses Bewusstsein für den Wert historischerArchitektur auf Seiten des Bauherrn und des Planers sind dabei freilich Voraussetzung. Welche verheerenden Auswirkungen ein Mangel dieser Kompetenzen bzw. eine mangelnde Bereitschaft, diese Kompetenzen anzuwenden, auf das Stadtbild haben kann, zeigt das Beispiel des Mietshauses Heroldstraße 10, oder besser: was mit ihm geschehen soll.

Die Heroldstraße, östlich der Bucher Straße und südlich des Nordrings gelegen und nach dem Nürnberger Rotschmied Wolf Hieronymus Herold (1627–1693) benannt, wurde um 1900 erschlossen. Allen Kriegsschäden und oftmals wenig einfühlsamen Sanierungen zum Trotz prägen noch heute eine Reihe ansehnlicher Fassaden der Jahrhundertwende das Straßenbild, darunter die des 1904 errichteten Wohn- und Geschäftshauses Nr. 10*). Zusammen mit der ihm gegenüber liegenden „Restauration zum Deutschen Herold“ und dem Eckhaus Nr. 1 gehört es zu den architektonischen Blickfängen des Straßenzugs. Nachdem der Bauherr, der Nürnberger Privatier Georg Beck, zunächst eine Gestaltung in den Formen des seinerzeit populären Nürnberger Stils erwogen hatte, in dem sich Elemente der lokalen Gotik und Renaissance vermischen, griff er letztlich doch auf den Plan des Architekten Johann W. Ammon zurück. Dem Haus wurde eine Fassade in dezenten klassizistischen Formen vorgeblendet. Über einem mit Sandstein verkleideten Erdgeschoss setzen sich schlichte, aber wirkungsvoll und detailreich gearbeitete Gesimse, Pilaster und Fenstereinfassungen aus Sandstein in reizvollem Kontrast von den dazwischen liegenden Mauerflächen aus Backstein ab. Das zeittypische Mansarddach mit hölzernen Gauben und hoch aufragenden Schornsteinen sowie die kleinteilige Dachdeckung aus Biberschwanzziegeln vervollständigen das Bild eines typischen Nürnberger Mietshauses des späten Historismus. Auch nach heutigen Maßstäben ein schmuckes und repräsentativesAnwesen im besten Sinne des Wortes, möchte man meinen.

Der jetzige Eigentümer der Immobilie ist offenbar anderer Meinung: Nachdem das Haus über Jahre stark vernachlässigt worden war, erwarb es 2011 ein Nürnberger Immobilienunternehmen mit der anerkennenswerten Absicht, das altehrwürdige Anwesen aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken. Da das Gebäude durch Umbauten und Kriegsschäden im Inneren ohnehin nur noch wenig erhaltenswerte Substanz aufweist, ist die Entkernung kein großer Verlust. Unverständlich ist jedoch die Absicht des Bauherrn, die noch fast vollständig im Zustand von 1904 erhaltene Fassade mit einem monotonen Vollwärmeschutz zu versehen. Mit dieser Maßnahme würde das Haus buchstäblich seines Gesichts beraubt. Mehr noch: Auch die malerische Dachlandschaft soll der Visualisierung zu Folge (vgl. zweites Bild oben) einer lieblosen Neugestaltung mit kubischen Gauben, einer Dachterrasse und für Nürnberg völlig untypischen dunklen Dachpfannen weichen. Anstelle eines historischen Mietshauses, das in Form und Material deutlich den Bezug zur lokalen Bautradition und zu seiner Entstehungszeit verrät, träte ein disproportionaler, monolithischer Fremdkörper, der jedwede Beziehung zu seinen Nachbargebäuden und zum ursprünglichen  Erscheinungsbild des Hauses vermissen ließe. Das bislang weitgehend intakte Ensemble gründerzeitlicher Mietshäuser, das den südlichen Abschnitt der Heroldstraße prägt, würde damit zerstört.

Die aktuelle Planung ist umso befremdlicher, als es dem Bauherrnbei zwei anderen Projekten (in der Schnieglinger Straße 102 und der Arndtstraße 17) gelungen ist, Alt und Neu in einen stimmungsvollen Einklang zu bringen – wenngleich unter den Auflagen des Denkmalschutzes. Bei der Sandsteinfassade des Hauses Adamstraße 41 konnte die Intervention von Bürgern, Interessenverbänden und der Stadtverwaltung eine ähnliche Verunstaltung der Fassade, wie sie nun für die Heroldstraße geplant ist, verhindern. Es steht außer Frage: Energiesparen ist richtig und wichtig. Und auch die wirtschaftlichen Interessen von Bauunternehmern, Mietern und Vermietern müssen bei der Sanierung von Altbauten berücksichtigt werden. Dennoch muss angesichts der brachialen Kompromisslosigkeit, mit der man hier den historischen Charakter eines über hundert Jahre alten Hauses zu Gunsten der Energieeinsparung und Wirtschaftlichkeit zu opfern bereit ist, die Frage gestattet sein: Hat das Haus Heroldstraße 10 – auch ohne den Schutz der staatlichen Denkmalpflege – nicht eine würdigere Behandlung verdient, die seinem ästhetischen und historischen Wert Rechnung trägt? Durch Maßnahmen, die sich weit weniger verhängnisvoll auf das äußere Erscheinungsbild des Anwesens auswirken würden – etwa der Erneuerung der Heizanlage, dem Einbau geeigneter Fenster sowie einer Dämmung der Dachinnenflächen und der ohnehin weitgehend schmucklosen Hoffassaden – wäre bereits viel gewonnen. Ist es wirklich nötig, der Energieeinsprung das Gesicht eines gut erhaltenen und repräsentativen Hauses zu opfern, wenn weniger drastische Maßnahmen bereits erhebliche Ersparnisse gewährleisten? Zudem ist die dekorative Fassade eines alten Hauses bekanntlich ein nicht zu unterschätzender Faktor auf dem Immobilienmarkt, macht sie doch einen maßgeblichen Anteil seiner Attraktivität aus.  Allein, was bleibt von dieser Attraktivität, wenn alles, was den nostalgischen Charme des Objekts ausmacht, hinter einem Vollwärmeschutz verschwindet? Eine Fassadenverkleidung wäre nicht mehr rückgängig zu machen, denn dazu müssten die vorstehenden dekorativen Fassadenteile abgeschlagen werden. Erneut würde das Nürnberger Stadtbild um eine individuelle und gut erhaltene Altbaufassade ärmer – die Heroldstraße verlöre ihre architektonische Geschlossenheit.

Der Bauherr sollte sich bewusst machen: Die Nachfrage nach Altbauwohnungen ist größer als je zuvor – und gründerzeitliche Fassaden sind eine immer seltener werdende und vor allem nicht nachwachsende Ressource. Eine fachgerechte und sensible Sanierung des historischen Anwesens Heroldstraße 10, die neben den Erfordernissen modernen Wohnkomforts auch die Geschichte des Hauses berücksichtigt, würde nicht nur dem Nürnberger Stadtbild, sondern auch der Attraktivität der Immobilie zu Gute kommen.

*) Dank an Frau Dr. Claudia Maué für die Bereitstellung von Informationen zur Geschichte des Anwesens.

Pressespiegel: Zeugnisse der NS-Zeit

Allgemeines

NS-Bauwerke werden am Tag des Denkmals geöffnet – Ungewohnte Blicke hinter historischen Mauern, nordbayern.de 05.09.2013

Gedenkort für lange vergessene Opfer – Stele am Sterntor erinnert an verfolgte und getötete Homosexuelle während des Nazi-Regimes, NN v. 28.06.2013

Mit gnadenloser Gier – Entrechtet, entwürdigt, beraubt: Arisierung in Fürth, NN v.  28.11.2012

Historische Spaeth-Villa im Visier – Denkmal soll hinter einem Neubau verschwinden — Von den Nazis einst enteignet, NN v. 27.02.2012

Europas NS-Gedenkstätten sollen kooperieren – Ziel ist eine gemeinsame europäische Erinnerungsarbeit, NZ v. 02.02.2012

Der Weg zur Stadt der Menschenrechte – Ein Film des Bayerischen Fernsehens dokumentiert Nürnbergs Bemühungen, NN v. 15.09.2011

Lücken des (Ver-)Schweigens – Neil Gregors Buch «Heimgesuchte Stadt, Nürnberg und die Nazi-Vergangenheit», NN v. 26.03.2009

Kunst gegen Faschismus – Projekt «Schattenort»; NZ v. 07.06.2008

Eine Stadt stellt sich, NN v. 1.03.2003

Ehemaliges Reichsparteitagsgelände

Alter Tiergarten: Ein Bürgertraum wurde Wirklichkeit – Park am Dutzendteich war dem Engagement der Nürnberger zu verdanken, NZ v. 07.04.2012

Tiergarten zwischen Zuchterfolgen und großen Tragödien – Nürnberger Zoo wird 100 Jahre alt — Wandlung zum Landschaftspark, NN v. 10.03.2012

Das Geld ist zweitrangig, NZ v. 07.11.2011

Reichsparteitagsgelände: Finanzielles Konzept fehlt – Stadt läuft die Zeit davon, NZ v. 31.10.2011

Schauplatz der Reichsparteitage, NN v. 26.09.2011

Hitlers grenzenloser Größenwahn – Ausstellung im Doku-Zentrum zeigt die Architekturpläne der Nazis, NZ v. 5.04.2011

Weltkulturerbe: Abfuhr für FDP-Stadtrat – Experten halten Reichsparteitagsgelände für ungeeignet, NN v. 06.05.2009

Einkehren in Hitlers Trafo-Haus – Scharfe Kritik: Im NS-Bau an der Regensburger Straße hat Burger King eröffnet, NN v. 14.07.2006

Stahltafeln als neue Wegweiser – Jury wählte neues Info-System für Reichsparteitagsgelände, NN v. 20.10.2005

Bahnhof Märzfeld

Webseite statt Langwasser-Museum? Siegfried Kett stellt eine virtuelle Umsetzung seiner Idee zur Diskussion, NN v. 18.10.2014

SPD-Abgeordneter Burkert will Bahnhof Märzfeld sanieren – Ort der Erinnerung auf dem einstigen Reichsparteitagsgelände schaffen, NN v. 23.9.2014

Siegfried Kett regt Langwasser-Museum an – Ex-Chef des Bildungszentrums will Historie des Stadtteils erlebbar machen, NN v. 21.5.2014

Ein Spiegel der deutschen Historie – Aufruf zur Gründung eines Langwasser-Museums, NN v. 21.5.2014

SPD will Bahnhof Märzfeld retten – Bahn und Stadt sollen Verfall des Erinnerungsorts stoppen, NN v. 9.5.2014

NS-Bahnhof verfällt – Haltepunkt Märzfeld: Initiative sieht Stadt in der Pflicht, NN v.  6.5.2014 (mit Kommentar v. M. Husarek)

Das Nürnberger Märzfeld: Traum und Wirklichkeit, Bilderserie, NN v. 5.5.2014

Aktion gegen das Vergessen – Initiative will den alten Deportationsbahnhof Märzfeld erhalten, NZ v. 5.5.2014

Bahnhof Märzfeld – Initiative kritisiert Verfall des Deportationsbahnhofs – Ein Beitrag von Linus Lüring, BR Radio v. 2.05.2014

Bahnhof Märzfeld – Kritik am Verfall von Deportationsbahnhof, BR 2-regionalzeit, 30.4.2014

NS-Deportation von Kindern: Gedenk-Bahn kommt – «Zug der Erinnerung« macht vom 7. bis 9. Mai Station in Nürnberg, NN v. 23.04.2009

Kongresshalle

Die Kongresshalle – Bauruine voller Möglich- und Peinlichkeiten – Depot, Gedenkstätte oder Rockpalast, NZ v. 28.08.2010

Neuer Musiksaal der Symphoniker wird eröffnet, NN v. 5.3.2008

Shoppen im Nazi-Torso – Kommerzielle Pläne für die Kongresshalle am Dutzendteich, NN v. 11.03.2007

Zeppelintribüne

Gedenkstätte in unwürdigem Zustand, NN v. 22. Oktober 2014, S. 10

Reaktionen aus der Region zum Koalitionsvertrag – OB Maly und Bundestagsabgeorndeter Frieser melden sich zu Wort, NZ v. 28.11.2013

„Nicht für die Ewigkeit“, NN v. 27.11.2013

Debatte um „die Steine von Adolf“ – BauLust fordert offenen Umgang mit Hitlers Tribüne — Abriss oder Rekonstruktion?, NN v. 27.11.2013

Zeppelintribüne: Komplettabriss oder Rekonstruktion? – Initiative fordert neue Debatte über Reichsparteitagsgelände, nordbayern.de, 26.11.2013

Wie teuer wird die Zeppelintribüne für Nürnberg? – Die Substanz des NS-Gebäudes bröckelt – „Zeit drängt“ – Diskussionen um Erhalt, NN v. 17.10.13

Schäden am Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, Bildergalerie, nordbayern.de 29.8.2013

Test-Sanierung am Zeppelinfeld in Nürnberg – Nationales Erbe soll mit ersten Arbeiten gesichert werden, um authentischen Lernort zu erhalten, nordbayern.de  29.08.2013

Reichsparteitagsgelände wird neu vermessen – Digitales Modell als Grundlage für die geplante Sanierung, dp/dma/nga v. 27.08.2013

Führungen zur Sonderausstellung „WortGewalt“ – Welche Themen und Autoren wurden gelesen? Was waren die Bestseller jener Jahre?, nordbayern.de  20.08.2013

AdBK: Studenten zeigen ihre besten Arbeiten – Ein Streifzug über die Jahresausstellung der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste, NZ v.  12.07.2013

Marodes Reichsparteitagsgelände: Maly fordert Geld – Unterstützung bei den Kosten nötig – 75 Millionen Euro können Stadt und Land nicht allein tragen, NN v.  25.06.2013

Reichsparteitagsgelände ist Stein gewordener Größenwahn – Führung des Altdorfer Alpenvereins in Nürnberg – Größtes Stadion der Welt sollte entstehen, Der Bote v. 10.06.2013

Nürnberg pumpt Millionen in Nazi-Bauten – Zeichen gegen das Vergessen – Alte NS-Architektur bröckelt, dpa v. 05.04.2013

Die Zeppelintribüne wird fit gemacht – Norisring kann starten – Dokuzentrum-Umbau auf Eis, NN v. 07.03.2013

Dokuzentrum sammelt NS-Devotionalien – Bilder, Fahrkarten, Bücher für wissenschaftliche Zwecke, NZ v. 05.11.2012

Sonderführung „Zwischen Dach und Quelle-Lager“ im Doku-Zentrum, Bildergalerie, nordbayern.de, 08.07.2012

KulTour: Faszination für das Alte und Ausgemusterte – Fotograf und Musiker Arne Marenda dokumentiert die Spuren der Geschichte, ohne etwas zu ändern, NN v.  05.04.2012

„Bund und Land können Nürnberg nicht alleine lassen“ – Wer stemmt die 70 Millionen Euro für das marode Reichsparteitagsgelände? — Politiker suchen eine Lösung, NN v. 05.12.2011

Was wird aus der Zeppelin-Tribüne? – Bauwerk wurde einst aus schlechtem Material errichtet – Hohe Sanierungskosten, NN v. 08.11.2011

Zehn Jahre Dokuzentrum: Problem Zeppelintribüne – Die schweren Folgen der Verdrängung, NZ v. 07.11.2011

Ein Zeichen gegen die Gleichgültigkeit – Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht 1938 — Wichtiger Teil der Erinnerungskultur, NN v. 06.11.2011

Kunst zwischen den NS-Bauten? – Künstler fragten nach, NZ v. 21.10.2011

„Bühne der Täter“ muss erhalten bleiben – Kultur-Stadträte beschließen Zukunftskonzept für das Zeppelinfeld, NZ v. 09.10.2011

Sanierung ist keine Erinnerungskultur – Hermann Glaser zum Reichsparteitagsgelände, NZ v. 07.10.2011

Zeppelinfeld: „Bauten sollen erhalten bleiben“ – Hasselfeldt besuchte Reichsparteigelände, NZ v. 05.10.2011

Steinerne Zeugen – Stadt öffnet kurzzeitig marode Nazi-Bauten, NN v. 25.09.2011

Die Zeppelin-Tribüne bröckelt – Kultur-Chefin: Sanierung dringend notwendig – Kosten liegen bei rund 70 Millionen Euro, NN v. 25.09.2011

Ein „Lernort“ für die Nachgeborenen – Kulturreferat legt Konzeptpapier für Zeppelinfeld vor, NZ v. 23.09.2011

Wie geht es weiter mit dem Zeppelinfeld? – Interessierte können bei Führungen am Samstag auch den „Goldenen Saal“ sehen, NN v. 19.09.2011

Größenwahn aus Beton: Schau zeigt NS-Architektur – In Nürnberg begann Architekt Albert Speer erste architektonische Versuche, die er nach Berlin mitnahm, NN v. 05.04.2011

Der Kommentar: Besser abreißen, NN v. 23.03.2011

Märzfeld-Fundamente erhalten – Langwasser-SPD fordert Gespräche mit der wbg –  Langwasserbach freilegen, NN v. 15.1.2011

Vom Umgang mit Zeugnissen der Zeitgeschichte – Wandmalerei verschwand, NZ v.  04.01.2010

Mit dem Zug zur Todesrampe – Spät stellte sich die Bahn ihrer Rolle während der NS-Diktatur, NN v. 23.03.2010

Die Last muss aufgeteilt werden – Kommentar: Baufällige Nazi-Bauten, NZ v.  15.10.2009

Neuanfang über Märzfeldtrümmern – Erste Historische Woche in Langwasser mit Ausstellung im Franken-Center, NN v. 10.06.2009

Sanierung kostet Millionen – Zeppelintribüne, NZ v. 31.01.2009

Sollen die Märzfeld-Reste sichtbar bleiben? – Stadtteilinitiative setzt sich dafür ein, dass Turmfundament im Baugebiet Langwasser T nicht einfach überbaut wird – wbg ist dagegen, NN v. 21.01.2009

Die Stadt Nürnberg plant eine Großsporthalle – 13-Millionen-Projekt soll bis zu 4000 Besuchern Platz bieten; NN v. 02.07.2008

Granitstein erinnert an monumentale NS-Pläne – Reichsparteitagsgelände, NZ v. 28.03.2007

Ein später Spuk von Albert Speer? – Vor 40 Jahren hielten fünf Türme des Märzfelds 1000 Kilogramm Sprengstoff stand, NN v. 23.04.2006

Bahnhof Zollhaus

Zu marode: Brücke darf abgerissen werden – Ausweisung der Anlage an der Klenzestraße als Baudenkmal war heftig umstritten — Bahnhof soll verkauft werden — „Ich hab‘s gewusst“, NN v. 14.06.2013

Wertvolles Zeugnis der verpönten Moderne – Das Landesamt für Denkmalschutz begründet, warum der Erhalt des Bahnhofs Zollhaus so wichtig ist, NN v. 01.09.2011

Kritik an Denkmalschutz für Nazi-Bauruinen – SPD-Stadtrat Gradl: „Blödsinn“ — Bahnhof Zollhaus und Brücke Klenzestraße in schlechtem Zustand, NN v.  17.08.2011

Nazi-Ruinen unter Denkmalschutz – Brücke Klenzestraße und Bahnhof Zollhaus gelten als Logistik-Bauwerke, NN v. 16.08.2011

Marode Brücke soll ein Denkmal werden – Stadt will Gleisüberfahrt Klenzestraße durch Neubau ersetzen — Landesamt verweist auf Zugehörigkeit zum Reichsparteitagsgelände, NN v. 23.03.2011

Weitere Bauten der NS-Zeit in Nürnberg

Stadtrat gibt dem Z-Bau eine Zukunft – Entschluss zur Sanierung, NZ v. 10.07.2010

 

Kaputtgedämmt: Ludwig-Feuerbach-Straße 75

Obwohl durch einen Brand beschädigt, hätte dieses Gründerzeithaus dank seiner reich gestalteten Fassade wieder ein Schmuck des Straßenbildes werden können. Statt einer behutsamen Restaurierung entschied sich der Bauherr jedoch für eine Radikalkur. Dass es sich bei dem Gebäude um ein Haus der Jahrhundertwende handelt, würde heute niemand mehr vermuten. Falsch verstandener Pragmatismus und Unverständnis für städtebauliche Zusammenhänge und die Qualität der historischen Bausubstanz haben ein wertvolles Denkmal endgültig ruiniert.

Literatur & Weblinks: Energetische Sanierung

Allgemeines

Mach was draus! Sanierung der Werkssiedlungen Hassel, Westerholt, Bertlich. Hrsg. vom Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e. V. Gelsenkirchen 2017 (PDF).

The Metropolitan Century – Understanding Urbanisation and its Consequences, 120 pages, OECD, 18 February 2015, ISBN : 9789264228733 (PDF) ; 9789264228726 (print)

Planungs- und Baukultur in der integrierten Stadtentwicklung – Positionspapier des Deutschen Städtetages, 17.12.2014.

BAUKULTURBERICHT 2014/15:Gebaute Lebensräume der Zukunft – Fokus Stadt, Bundesstiftung Baukultur, November 2014.

Artikel und Dokumentationen zum Thema Fassadendämmung

Güven Purtul: Feuer an der Fassade. In: Süddeutsche Zeitung, 23. Juli 2015.

Koalition stoppt Steuerbonus für Wärmedämmer. In: Süddeutsche Zeitung, 26. Februar 2015.

Antonia Schäfer: Die Sanierungs-Lüge. Erst nach 51 Jahren rechnet sich eine sanierte Fassade. Auf: Focus online, 3. Januar 2015.

Michael Baumüller: Milliarden für Wärmedämmung. In: Süddeutsche Zeitung, 3. Dezember 2014.

Brand in der Schanze: Diskussion über Fassade. Auf: NDR.de, 26.11.2013

Wird Wärmedämmung zum neuen Asbest?

Styropor-Platten in Fassaden: Wärmedämmung kann Hausbrände verschlimmern. Spiegel online, 28.11.11

http://www.gemeinsam-fuers-klima.de/klimakonzept-2020/hertener-klimatage/fachtagung.html

http://kommunen.klimaschutz.de/infothek/publikationen/themenhefte.html

http://kommunen.klimaschutz.de/infothek/publikationen/praxisbeispiele.html

http://kommunen.klimaschutz.de/infothek/literaturtipps.html

Claudine Stauber: Wer sein Haus einpackt, kann richtig sparen – Passivhaus-Experte Burkhard Schulze Darup beklagt „Stimmungsmache“ gegen Styropor an Fassaden. In: Nürnberger Nachrichten, 3. Februar 2015.

Karim El Ansari: Energetische Sanierung und Wirtschaftlichkeit? In: Nachrichten für die im Bauwesen tätigen Ingenieure 2014, Nr. 3. S. 28–29.

Alexander Neubacher: Kommentar zum Wärmedämmungsbeschluss: Asozialer Wohnungsbau. Auf: Spiegel online, 5. Dezember 2014.

Dankwart Guratzsch: Wärmedämmung ruiniert das Bild unserer Städte. In: Die Welt, 26. November 2014.

Könnes kämpft – Fassadendämmung. Auf: WDR 17. November 2014 (43:28 Min., verfügbar bis 17. November 2015).

Michael Fabricius/Martin Greive/Richard Haimann: Das Milliardengeschäft der Dämmstoffindustrie. In: Die Welt, 1. Oktober 2014.

Georg Meck: Angriff der Umerzieher. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 20. Juli 2014.

Andreas Franke: Dämmung und Denkmalschutz müssen kein Widerspruch sein. In: Nürnberger Nachrichten, 2. August 2013.

Verdämmt und Zugeklebt. In: Capital 3, 2013. S. 20–31.

Robert Kaltenbrunner,  Was einsparen:  CO₂ oder Kultur? In: Bauwelt 2011/15–16.

Güven Purtul: Styropor-Platten in Fassaden: Wärmedämmung kann Hausbrände verschlimmern. Spiegel online, 28. November 2011.

Fälle in Nürnberg

André Fischer: Das Kreuz mit der Fassadendämmung. In: Nürnberger Zeitung, 27. Februar 2015 (zu diversen Fällen in Nürnberg, u. a. Äußere Sulzbacher Straße 132 und Fanny-Siegel-Haus).

Alexander Brock: Adamstraße: Bewohner wehren sich gegen Mieterhöhung. In: Nürnberger Nachrichten, 16. Februar 2013 (zum Haus Adamstraße 15).

André Fischer: Stadtbild in Gefahr? In: Nürnberger Zeitung, 6. Februar 2013.

Thomas Späth/Jürgen Seeberger: Leitfaden. Energieeffizienz bei schützenswerten Wohngebäuden in Nürnberg. Nürnberg 2013 (PDF).

Claudine Stauber: Verschwinden Sandstein-Schnörkel unter Styropor? In: Nürnberger Nachrichten, 24. Oktober 2012 (zum Haus Adamstraße 41).

Claudine Stauber: Fassade zu Tode gedämmt. In: Nürnberger Nachrichten, 3. Mai 2012 (zur Sanierung des Neuen Gymnasiums).